Augenärzte Neustrelitz

Gemeinschaftspraxis Dipl.- Med. Elke Ries & Tobias Kuhnert, FEBO

Netzhauterkrankungen


Netzhauterkrankungen können das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen und zu Sehverlust führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen die altersbedingte Makuladegeneration, diabetische Retinopathie und Netzhautablösung. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung durch einen Augenarzt sind entscheidend, um das Fortschreiten dieser Erkrankungen zu verhindern. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Augengesundheit schützen und erhalten.
Im folgenden Abschnitt finden Sie eine kurze Übersicht zu den häufigsten Netzhauterkrankungen auf deren Behandlung und Diagnostik wir uns spezialisiert haben.
Altersabhängige Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine häufige Augenerkrankung, die bei älteren Menschen auftritt und das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt. Sie entwickelt sich in der Regel bei Personen über 50 Jahren und kann das Lesen, Autofahren und Erkennen von Gesichtern erschweren. Es gibt zwei Hauptformen der AMD: die trockene (atrophische) und die feuchte (neovaskuläre) Form. Während die trockene AMD langsam voranschreitet und durch Ablagerungen von Drusen unter der Netzhaut gekennzeichnet ist, führt die feuchte AMD durch das Wachstum neuer, undichter Blutgefäße zu einem schnelleren Sehverlust.

Typische Symptome der AMD sind verschwommenes oder verzerrtes Sehen, dunkle oder leere Flecken im zentralen Sichtfeld und eine verminderte Farbempfindung. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind entscheidend, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zu den modernen diagnostischen Verfahren gehören die Optische Kohärenztomographie (OCT), die Optische Kohärenztomographie mit Angiographie (OCTA) und die Fluoreszenzangiographie (FAG).

Bei der Behandlung der feuchten AMD kommen häufig intravitreale Injektionen (IVOM) zum Einsatz, bei denen Medikamente direkt in das Auge injiziert werden, um das Wachstum der neuen Blutgefäße zu hemmen. Eine gesunde Lebensweise, einschließlich einer ausgewogenen Ernährung, der Vermeidung von Rauchen und dem Schutz der Augen vor UV-Strahlung, kann dazu beitragen, das Risiko für AMD zu verringern.
OCT-Angiographie einer feuchten AMD
OCT-Angiographie einer feuchten Makuladegeneration
Diabetische Veränderungen am Auge
Diabetes kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Augen haben und eine Vielzahl von Komplikationen verursachen. Eine der häufigsten Augenerkrankungen bei Diabetikern ist die diabetische Retinopathie. Diese entsteht durch Schäden an den Blutgefäßen der Netzhaut, was zu Sehverlust und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Erste Symptome können verschwommenes Sehen, dunkle Flecken oder Linien im Sichtfeld und Schwierigkeiten beim Erkennen von Farben sein.

Regelmäßige Augenuntersuchungen sind entscheidend, um diabetische Retinopathie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren wie der Optischen Kohärenztomographie (OCT) und der Fluoreszenzangiographie (FAG) können Netzhautschäden präzise diagnostiziert werden. Eine gute Blutzuckerkontrolle und ein gesunder Lebensstil sind ebenfalls wichtige Faktoren, um das Risiko von diabetischen Augenveränderungen zu verringern.

Bei fortgeschrittenen Fällen können verschiedene Behandlungsoptionen wie intravitreale Injektionen oder Lasertherapien in Betracht gezogen werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Sehvermögen zu erhalten. Patienten sollten auf Symptome achten und regelmäßig ihren Augenarzt aufsuchen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Flourezeinangiographie bei schwerer diabetischer Retinopathie
Thrombose von Netzhautvenen (Retinale venöse Verschlüsse)
Ein retinaler venöser Verschluss ist eine Blockade in den Venen der Netzhaut, die das Blut nicht mehr richtig abfließen lässt. Dies kann zu einem plötzlichen und schmerzlosen Verlust des Sehvermögens führen. Es gibt zwei Haupttypen von retinalen venösen Verschlüssen: den Zentralvenenverschluss (CRVO) und den Venenastverschluss (BRVO). Der CRVO betrifft die Hauptvene der Netzhaut, während der BRVO nur einen Teil der Netzhaut betrifft.

Zu den Symptomen eines retinalen venösen Verschlusses gehören verschwommenes Sehen, dunkle Flecken im Sichtfeld und plötzlicher Sehverlust. Risikofaktoren für diese Erkrankung sind Bluthochdruck, Diabetes, Glaukom und Arteriosklerose.

Diagnostische Verfahren wie die Optische Kohärenztomographie (OCT) und die Fluoreszenzangiographie (FAG) helfen, die Schwere des Verschlusses und die daraus resultierenden Schäden zu bewerten. Die Behandlung umfasst oft intravitreale Injektionen (IVOM), die helfen, die Schwellung der Netzhaut zu reduzieren und das Sehvermögen zu stabilisieren. Einige Patienten benötigen zudem eine Laserbehandlung zur stabilisierung der Netzhaut.

Eine gute Kontrolle der Grunderkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes kann das Risiko eines retinalen venösen Verschlusses verringern.

Multicoloraufnahme eines venösen VerschlussesOCT Aufnahme eines venösen Gefäßverschlusses
OCT und Multicoloraufnahme eines venösen Gefäßverschlusses am Auge
Epiretinale Gliose
Die epiretinale Gliose ist eine Erkrankung, bei der sich eine dünne, durchsichtige Membran auf der Oberfläche der Netzhaut, insbesondere der Makula, bildet. Diese Membran kann sich zusammenziehen und die Netzhaut verziehen, was zu verzerrtem oder verschwommenem Sehen führt. Betroffene Patienten bemerken oft eine verzerrte Sicht oder eine verminderte Sehschärfe, insbesondere beim Lesen.

Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer epiretinalen Gliose gehören das Alter, frühere Augenoperationen, Netzhautrisse und Entzündungen im Auge. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Augenuntersuchung und den Einsatz moderner bildgebender Verfahren wie der Optischen Kohärenztomographie (OCT), die detaillierte Bilder der Netzhaut liefert.

In milden Fällen kann die epiretinale Gliose oft ohne Behandlung beobachtet werden, besonders wenn die Sehbeeinträchtigung minimal ist. Bei schwereren Fällen, in denen die visuelle Verzerrung das tägliche Leben erheblich beeinträchtigt, kann eine operative Entfernung der Membran in Erwägung gezogen werden. Dieser Eingriff, bekannt als Vitrektomie kann die Sehkraft verbessern.
Multicoloraufnahme einer epiretinalen GlioseOCT Aufnahme einer epiretinalen Gliose
OCT und Multicolor Aufnahme einer epiretinalen Gliose
Diagnostische Möglichkeiten unserer Praxis kurz erklärt

Optische Kohärenztomographie (OCT)


Die OCT ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der verschiedenen Netzhautschichten und eine Messung der Netzhautdicke. Sie wird zur Früherkennung und Verlaufskontrolle von Erkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und der diabetischen Retinopathie eingesetzt. Die schichtweise Abbildung hilft, Veränderungen in mikroskopisch kleinen Details zu erkennen.

Optische Kohärenztomographie Angiographie (OCTA)


Die OCTA ermöglicht die Darstellung retinaler Blutgefäße ohne die intravenöse Injektion von Farbstoffen. Sie ist besonders hilfreich zur Diagnose von Durchblutungsstörungen und pathologischen Blutgefäßen. Diese Methode bietet eine sichere und schmerzfreie Alternative zur traditionellen Fluoreszenzangiographie.

Fluoreszenzangiographie (FAG)


Bei der FAG wird ein spezieller Farbstoff (Fluoreszein oder Indocyaningrün) intravenös appliziert und Aufnahmen des Augenhintergrunds durchgeführt. Diese Untersuchung ist wichtig zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen wie AMD und diabetischer Retinopathie.

Farbaufnahmen der Natzhaut mittels Multicolorimaging


Das Multicolorimaging kombiniert Aufnahmen der Netzhaut mit Licht verschiedener Wellenlängen, um die verschiedenen Netzhautschichten und Gefäße besser sichtbar zu machen. Diese Methode hilft, pathologische Veränderungen frühzeitig zu erkennen und eine präzisere Diagnose zu stellen.
Therapiemöglichkeiten in unserer Praxis kurz erklärt

Intravitrealen Operationen (IVOM)


IVOM beinhaltet die Injektion von Medikamenten direkt in den Glaskörper des Auges. Für diese Behandlung wird das Auge mit Tropfen betäubt. Diese Methode wird zur Behandlung von Erkrankungen mit Gefäßneubildungen im Bereich der Netzhautmitte verwendet. Die häufigtste Ursache ist die altersbedingten Makuladegeneration (AMD). Zudem kommt sie bei Schwellung den Netzhautmitte, wie der diabetischen Makulopathie und auch nach Verschlüssen von Netzhautvenen in Frage. Die Medikamente wirken lokal mit geringem Nebenwirkungen auf den Körper und können das Fortschreitung der Krankheit verlangsamen oder sogar umkehren. IVOM ist minimal invasiv und bietet eine schnelle Wirkung.

Argonlaserbehandlung


Der Argonlaser wird zur Behandlung von Netzhautveränderungen wie Gefäßverschlüssen und Netzhautlöchern eingesetzt. Dabei wird die Pupille mittels Augentropfen erweitert und die Oberfläche des Auges betäubt. Der Laser erzeugt kleine Herde in der Netzhaut, die Narben bilden und die betroffenen Bereiche stabilisieren. Diese Methode ist besonders hilfreich bei der Behandlung der diabetischen Retinopathie und kann Netzhautablösungen verhindern. Darüber hinaus wird der Argonlaser zur Behandlung von Quellpunkten bei der Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) eingesetzt, indem er die Leckagen in der Netzhaut verschließt und die Flüssigkeitsansammlung reduziert.


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